Das Potenzial obsoleter Gebäudetypen für die Bau- und Stadtwende
Vom Kaufhaus über das Kino bis zu Kirche und Tankstelle – immer mehr Gebäudetypen fallen aus der Nutzung. Treiber dieser Entwicklung sind die Megatrends Digitalisierung, Verkehrswende und Wandel der Religiosität. Das Projekt greift diese Entwicklungen auf und untersucht die statischen und baulichen Potenziale dieser vermeintlich obsoleten Typen im Hinblick auf ein breites Nachnutzungsspektrum. Ein Ziel ist dabei der Aufbau eines systematisierten Nachnutzungskatalogs, der für Architekten, Eigentümer, Immobilien- und Stadtentwickler, Kommunen sowie für Bürger an Hand konkreter Beispiele einen Überblick bietet, welche neuen Funktionen in obsoleten Hüllen möglich sind. Zum zweiten werden diese systemischen Erkenntnisse in einem Quartier erprobt, um einen Perspektivwechsel von der Bauwende zur Stadtwende einzuleiten und das Potenzial zirkulärer Typologien auch für den urbanen Kontext fruchtbar zu machen.
Transformers
90 Beispiele einer guten Transformation
Das Projekt zielt unter anderem auf ein Handbuch mit Anleitungen zur Transformation obsoleter Typen. In einem Zwischenschritt wurden weltweit etwa 300 Projekte mit gut gemachten Transformationen ausgewertet. Für 90 Projekte wurden detaillierte Steckbriefe erstellt, die Einblick in verschiedene Aspekte der Transformation geben. Die Publikation dieser Transformers – also bereits transformierter Typen – kann hier heruntergeladen werden.
Pdf, 12,6 MB
Die obsolete Stadt
Buchpublikation

Zum Vorgängerprojekt von ZiTyp erscheint im Mai 2025 eine Buchpublikation, in der das Phänomen urbaner Obsoleszenz historisch eingeleitet und in den aktuellen Diskurs um Bauerhalt und Bauwende eingebettet wird. Anhand von 12 Grundsätzen der zirkulären Stadt wird gezeigt, wie eine groß angelegte Transformation des baulichen Bestands gelingen kann. Das Buch kann im Fachbuchhandel oder direkt bei Jovis bezogen werden.
Stefan Rettich / Sabine Tastel
Jovis Verlag
ISBN 978-3-98612-034-4
408 Seiten / ca. 250 farb. Abbildungen
ZiTyp Expo
Wanderausstellung
Für die Vermittlung des großen Potenzials obsoleter Gebäudetypen wurde eine einfach verständliche Ausstellung konzipiert. Die sechs Tafeln bieten einen Überblick, wo sich obsolete Typen in den Städten befinden, welche Nachnutzungen in ihnen möglich sind – insbesondere, welche Typen sich für das Wohnen eignen. Zudem werden 80 hervorragende Beispiele vorgestellt, die Lust auf Umbau machen. Bislang wurde die Ausstellung auf der BAU München gezeigt sowie im Mai dieses Jahres im ehemaligen Bundestag von Günther Behnisch in Bonn – zum Zukunft Bau Kongress 2025. Die Ausstellung ist als kompaktes, einfach auf- und abbaubares Exponat entwickelt und kann bei Interesse ausgeliehen werden.
Team
Universität Kassel
Fachgebiet Städtebau
Prof. Stefan Rettich (Federführung)
Christina Klausmann
Christian Burkhardt
Universität Kassel
Fachgebiet Tragwerksentwurf
Prof. Dr. Julian Lienhard
Dr. Anna Krtschil
Gefördert vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Auftrag des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) aus Mitteln des Innovationsprogramms Zukunft Bau.
Impressum
Gestaltung: Heimann + Schwantes